ENTDECKEN SIE DIE GEHEIMNISSE DER MENSCHLICHEN WAHRNEHMUNG

Wie funktioniert unsere Wahrnehmung?

Ein Blick hinter die Kulissen unseres Gehirns

EPISODE II

„Sehen wir nur das, was wahrscheinlich ist?“

Das visuelle Arbeitsgedächtnis ist ein faszinierendes Rätsel, das Wissenschaftler seit Jahren beschäftigt. Neue Erkenntnisse zeigen, dass unsere Wahrnehmungen von Unsicherheit geprägt sind, aber unser Gehirn nutzt raffinierte statistische Fähigkeiten, um damit umzugehen.

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Die Geheimnisse des visuellen Arbeitsgedächtnisses

Wie unser Gehirn mit Unsicherheit umgeht

Eine kürzlich durchgeführte Studie an der New York University wirft Licht darauf, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet und Entscheidungen trifft. Dabei zeigt sich, dass unsere Erinnerungen nicht nur von dem, was wir gesehen haben, sondern auch von unserer subjektiven Unsicherheit beeinflusst werden.

Unser visuelles Arbeitsgedächtnis ist ein erstaunliches Phänomen, das die Grenzen unserer Wahrnehmung und Erinnerung herausfordert. Wissenschaftler haben lange darüber debattiert, wie viele Informationen es speichern kann und wie zuverlässig diese Erinnerungen sind. Neue Forschung legt nahe, dass unsere Wahrnehmungen von Natur aus unsicher sind, aber unser Gehirn hat erstaunliche Fähigkeiten entwickelt, um damit umzugehen.

Eine Studie der New York University hat gezeigt, dass die Aktivität in unserem visuellen Kortex eine Schätzung dessen widerspiegelt, was wir gesehen zu haben glauben, und nicht unbedingt das, was tatsächlich vor unseren Augen passiert ist.

Diese Erkenntnis legt nahe, dass unser Gehirn Wahrscheinlichkeiten in seine Wahrnehmungen einbezieht, um besser Entscheidungen zu treffen.

Die Idee eines „bayesianischen Gehirns“ besagt, dass unser Denkorgan Wahrscheinlichkeitsverteilungen verwendet, um sensorische Informationen abzubilden.

Diese Theorie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da sie erklären könnte, wie wir Entscheidungen treffen und unsere Umwelt wahrnehmen.

Obwohl die Forschung noch in den Kinderschuhen steckt, sind die Ergebnisse vielversprechend. Das Verständnis dieser Prozesse könnte nicht nur unser Wissen über das Gehirn erweitern, sondern auch wichtige Einsichten in menschliches Verhalten liefern. Es ist faszinierend zu sehen, wie unser Gehirn mit Unsicherheit umgeht und wie dies unsere Wahrnehmungen und Entscheidungen beeinflusst.

Insgesamt zeigen diese Erkenntnisse, dass das visuelle Arbeitsgedächtnis ein komplexes System ist, das noch viele Geheimnisse birgt. Durch weitere Forschung könnten wir eines Tages verstehen, wie unser Gehirn funktioniert und wie wir unsere Wahrnehmungen verbessern können.

In EPISODE 3 unserer Wahrnehmungsreihe beschäftigen wir uns damit

„Was passiert, wenn unser Gehirn in die Glaskugel schaut“

coming soon

Karin Rabensteiner –
Kreativer Psychologie- und Neurowissenschafts-NERD

Quellen & Literatur

Knill, D., Pouget, A.: The Bayesian brain: the role of uncer¬tainty in neural coding and computation. Trends in Neuro¬science 27, 2004
Li, H.-H. et al.: Joint representation of working memory and uncertainty in human cortex. Neuron 109, 2021
Ma, W. J. et al.: Bayesian inference with probabilistic popu¬lation codes. Nature Neuroscience 9, 2006
Van Bergen, R. S. et al.: Sensory uncertainty decoded from visual cortex predicts behavior. Nature Neuroscience 18, 2015